Kurzinfo
Anhand einer dokumentarischen Parabel verbindet der Film eine historische Begebenheit aus dem Zweiten Weltkrieg mit aktuellen politischen Ereignissen: Deportation und Internierung von Menschen auf der Flucht.
Synopsis
Ein jüdischer Gelehrter hat einmal gesagt, daß Segenswünsche nicht nur bei guten
und glücklichen Gelegenheiten wie Essen, Trinken und Hochzeiten ausgesprochen werden
sollten, sondern auch - Gott möge verzeihen! - bei unheilvollen und traurigen Begebenheiten.
Pinhaus Braun, Flüchtling aus Deutschland
Zitiert in The Duneras Internees
Zwei Schiffe, unterwegs nach Australien. Es ist Hochsommer und sie nähern sich allmählich dem Äquator. Beide haben menschliche Fracht an Bord: das britische Truppentransportschiff, die HMT Dunera, ist mit über 2500 deutschen und österreichischen Juden völlig überfüllt. Männer zwischen 16 und 60, Internierte, die in England ein vorläufiges Exil gefunden hatten.
Das Containerschiff Tampa, das unter norwegischer Flagge fährt, hat 483 Männer, Frauen und Kinder an Bord genommen - Asylsuchende aus Afghanistan. Beide Schiffe sind hoffnungslos überladen, es fehlt an den nötigsten Dingen.
Fernab ihrer Heimat hat man die Angehörigen der beiden Flüchtlingsgruppen als Verräter, "fünfte Kolonne" oder Terroristen gebrandmarkt. Beide erlitten Verfolgung und Exil, und beide sehen einer höchst ungewissen Zukunft entgegen. Ihre Geschichten führen uns in die australische Wüste, in eine Art Niemandsland.
Der Vergleich dieser beiden Odysseen, die der HMT Dunera im Jahr 1940 und die
der MS Tampa im Jahr 2001, getrennt durch eine Zeitspanne von fast genau 60 Jahren,
offenbart erstaunliche Parallelen. Die erste Reise, ein aus heutiger Sicht tragikomischer Trip einiger Mitteleuropäer, ist eine vergessene Episode des Zweiten Weltkriegs. Die zweite ist Teil des Exodus' von bis zu 6 Millionen afghanischen Flüchtlingen - ein Exodus, der Anfang der 80er Jahre begonnen hat und heute, nach zwei Jahrzehnten, immer noch anhält.
Stab
Angaben zum Stab
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Regie |
John Burgan |
Kamera
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Rainer M. Schulz |
Schnitt
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John Burgan, Gunter Hanfgarn |
Kurzinfo
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John Burgan, Gunter Hanfgarn |
Redaktion
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Burkhard Althoff |
Produktionsleisuntg
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Andrea Ufer, Sabina Engel |
Produktion
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Gunter Hanfgarn |
Coproduktion
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ZDF, Kleines Fernsehspiel |
Sender
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ZDF, Kleines Fernsehspiel |
Festivals
Duisburger Filmtage 2005 |
Achtung Berlin (New Berlin Film Award) 2006 |